In einem lesenwerten Gastbeitrag schreibt Sabine Döring, Professorin für Philosophie an der Universität Tübingen, in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über das Verhältnis zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft.
„Die Pandemie ist vorbei”
Der Virologe Christian Drosten hält die Corona-Pandemie in Deutschland für überwunden. „Wir erleben in diesem Winter die erste endemische Welle mit SARS-CoV‑2, nach meiner Einschätzung ist damit die Pandemie vorbei”, sagte der Leiter der Virologie an der Berliner Universitätsklinik Charité dem „Tagesspiegel”. Ähnlich optimistisch wie Drosten äußerte sich der Intensivmediziner Christian Karagiannidis, der Mitglied im Corona-Expertenrat der Bundesregierung ist. Auch Karagiannidis hält es für unwahrscheinlich, dass sich in Deutschland noch einmal eine gefährliche Corona-Variante ausbreitet.
Corona: War die Pandemie vermeidbar?
Im Januar 2020 schrillte jedes Alarmsignal, und am 20. Januar wusste man genug, um zu sagen: Das ist sie, die lange vorhergesagte Pandemie. Zwischen Januar und März 2020 entschied sich der globale Verlauf der Pandemie. In bisher nicht gezeigter Form belegt der Film von Michael Wech, wie die chinesischen Behörden nach der Entdeckung des Virus versuchten, die Veröffentlichung der Genomsequenz zu verhindern – und damit eine schnelle Test- und Impfstoffentwicklung verzögerten.
Noch Ende Januar spielte die WHO die Möglichkeit einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung des Virus herunter – obwohl schon längst Beweise für das Gegenteil vorlagen. Zur gleichen Zeit trafen in Davos führende Politiker und Entscheider beim Weltwirtschaftsforum zusammen, ohne der aufkommenden Pandemie Beachtung zu schenken. Und während Wissenschaftler schon früh vor symptomfreien Infizierten warnten, wurde dies noch lange von WHO und Gesundheitspolitikern geleugnet und ignoriert.
Die Blaupausen für den Umgang mit einer Pandemie lagen seit Jahren in den Schubladen. Wissenschaftler schlugen schon in den ersten Tagen Alarm, politische Entscheider hätten weltweit gezielter und schneller reagieren müssen. Der Ausbruch in Wuhan eröffnete einen Wettlauf gegen die Zeit.
Der Film hinterfragt die Entscheidungsprozesse der WHO, internationaler Gesundheitsbehörden und der Politik. Er begleitet Investigativjournalisten bei der Arbeit in Peking und gibt Einblicke in vertrauliche Aufzeichnungen, die zeigen, wie chinesische Behörden die Welt wider besseres Wissen über Wochen im Unklaren ließen und die Eindämmung der Pandemie verschleppten. All das zeichnet ein immer deutlicher werdendes Bild: dass die Welt besser auf die Pandemie hätte vorbereitet sein können und dass zu ihrem Beginn wertvolle Tage und Wochen im Kampf um ihre Eindämmung verspielt wurden.
Warum kann Homöopathie aus wissenschaftlicher Sicht nicht helfen?
Ciesek und Drosten beenden Corona-Podcast
Der Virologe Christian Drosten wird seinen NDR-Podcast „Das Coronavirus-Update” beenden. Laut einer Sendermitteilung wird Drostens Kollegin Sandra Ciesek am 15. März noch einmal zu Gast sein. Am 29. März 2022 werden die beiden Virologen dann ihr vorläufiges Schlusswort im NDR-Podcast sprechen, einem der erfolgreichsten Podcasts zum Thema Corona. Das meldet der Berliner Tagesspiegel.
Gute Argumente für die Corona-Impfung
Wenn es um die Corona-Schutzimpfung geht, führen Skeptikerinnen und Skeptiker bzw. Gegnerinnen und Gegner gern auch Schein-Argumente ins Feld. Wie man diese entkräften und mithilfe fundierter Informationen richtigstellen kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Eine Woche auf der Intensivstation
Sie alle leisten viel: Ärzte, Pflegepersonal, Reinigungskräfte. Das Coronavirus hat auch den Klinikalltag in Ueckermünde verändert. Ein kleines Krankenhaus in einer kleinen Stadt im Nordosten Mecklenburg-Vorpommerns.
Vielen Patient:innen geht es in den ersten Tagen einer COVID-19-Erkrankung noch ganz gut, oft verschlechtert sich ihr Zustand aber schlagartig. Von jetzt auf gleich benötigen sie eine Intensivtherapie. Die Sauerstoffversorgung der Patient:innen verstärkt den Betreuungsaufwand. Dabei ist der wache Patient manchmal sogar komplizierter, sagt die Ärztin. „Diese Patienten wollen reden, sind manchmal unzufrieden, in ihren Einzelzimmern fällt ihnen die Decke auf den Kopf, die Genesung geht ihnen einfach nicht schnell genug.”
Die Abteilung für Innere Medizin mit Chefarzt Christian Hönnscheidt hat 39 Betten. 15 bis 20 Patient:innen mussten hier früher auch schon beatmet werden, aber die Zahl der Beatmungsstunden ist rapide gestiegen.
Dieser Beitrag wurde im Mai 2021 in der dritten Corona-Welle gedreht. Damals gab es kaum Impfungen. Inzwischen aber könnten alle geimpft sein, dennoch sind wir in der vierten Welle. Den Beitrag aus der NDR-Dokumentation sehen Sie hier.
Warum man sich gegen COVID-19 impfen lassen sollte
Alle verfügbaren COVID-19-Impfstoffe schützen gut vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV‑2 und sind hochwirksam gegen schwere Verläufe von COVID-19. Die Impfung schützt nicht nur die geimpfte Person selbst, sondern reduziert erheblich das Risiko, das Coronavirus auf andere weiterzugeben. Damit werden auch Menschen geschützt, die derzeit nicht geimpft werden können – zum Beispiel Kinder unter zwölf Jahren. Die Impfung trägt somit maßgeblich zum Gemeinschaftsschutz bei. Die COVID-19-Impfung ist das wirksamste Mittel, die Pandemie einzudämmen, und wird mittelfristig helfen, Kontaktbeschränkungen für alle zu lockern.
Übrigens: Der Cartoonist Ralf Ruthe unterstützt die Corona-Impfkampagne der BZgA durch kostenfreie Überlassung seiner Zeichnungen.
Fakt oder Fake?
Als Fake News werden manipulativ verbreitete, vorgetäuschte Nachrichten bezeichnet, die sich überwiegend im Internet verbreiten. Die ARD gründete im Jahr 2017 das Onlineportal „Faktenfinder” zur Aufklärung und Eindämmung von Fake News. Das Onlineportal soll dazu dienen, Phänomene wie politische Propaganda, Gerüchte, Lügen und Halbwahrheiten im Internet zu sammeln, richtigzustellen und die Muster hinter den Falschbehauptungen sichtbar zu machen.
COVID-19-Arzt im Interview
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung spricht seit Mai 2020 regelmäßig mit Lungenfacharzt Dr. Cihan Çelik, Oberarzt auf der Isolierstation für COVID-19-Kranke im Klinikum Darmstadt. Die aufschlussreichen Interviews über seine Erfahrungen finden Sie hier. Eine aktuelle Reportage von SPIEGEL-TV über die COVID-19-Station im Klinikum Darmstadt finden Sie hier.