Im Januar 2020 schrillte jedes Alarmsignal, und am 20. Januar wusste man genug, um zu sagen: Das ist sie, die lange vorhergesagte Pandemie. Zwischen Januar und März 2020 entschied sich der globale Verlauf der Pandemie. In bisher nicht gezeigter Form belegt der Film von Michael Wech, wie die chinesischen Behörden nach der Entdeckung des Virus versuchten, die Veröffentlichung der Genomsequenz zu verhindern – und damit eine schnelle Test- und Impfstoffentwicklung verzögerten.
Noch Ende Januar spielte die WHO die Möglichkeit einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung des Virus herunter – obwohl schon längst Beweise für das Gegenteil vorlagen. Zur gleichen Zeit trafen in Davos führende Politiker und Entscheider beim Weltwirtschaftsforum zusammen, ohne der aufkommenden Pandemie Beachtung zu schenken. Und während Wissenschaftler schon früh vor symptomfreien Infizierten warnten, wurde dies noch lange von WHO und Gesundheitspolitikern geleugnet und ignoriert.
Die Blaupausen für den Umgang mit einer Pandemie lagen seit Jahren in den Schubladen. Wissenschaftler schlugen schon in den ersten Tagen Alarm, politische Entscheider hätten weltweit gezielter und schneller reagieren müssen. Der Ausbruch in Wuhan eröffnete einen Wettlauf gegen die Zeit.
Der Film hinterfragt die Entscheidungsprozesse der WHO, internationaler Gesundheitsbehörden und der Politik. Er begleitet Investigativjournalisten bei der Arbeit in Peking und gibt Einblicke in vertrauliche Aufzeichnungen, die zeigen, wie chinesische Behörden die Welt wider besseres Wissen über Wochen im Unklaren ließen und die Eindämmung der Pandemie verschleppten. All das zeichnet ein immer deutlicher werdendes Bild: dass die Welt besser auf die Pandemie hätte vorbereitet sein können und dass zu ihrem Beginn wertvolle Tage und Wochen im Kampf um ihre Eindämmung verspielt wurden.